Wissen & Tools Umweltbedingungen und SchutzartenUmweltbedingungen für Schaltanlagen
Das Außenklima und die äußeren Umweltbedingungen (natürliche Fremdstoffe, chemische aktive Schadstoffe, Kleintiere) können verschieden stark auf die Schaltanlage einwirken. Die Wirkung ist abhängig von der klimatechnischen Ausrüstung des Schaltanlagenraumes. Notwendige Zusatzmaßnahmen an der Schaltanlage sind daher von den sich daraus ergebenden Innenraumklimaten abhängig, die in drei Umweltklassen unterteilt werden:
Umweltklasse IR1 (Innenraum 1):
Innenraum in Gebäuden mit guter Wärmeisolation oder hoher Wärmekapazität, geheizt oder gekühlt, normalerweise wird nur die Temperatur überwacht, z. B. normale Wohngebäude, Büros, Läden, Übertragungs- und Vermittlungsämter, Lagerräume für empfindliche Erzeugnisse.
Umweltklasse IR2 (Innenraum 2):
Innenraum in Gebäuden mit geringer Wärmeisolation oder geringer Wärmekapazität, geheizt oder gekühlt, ohne Temperaturüberwachung. Heizung oder Kühlung kann über mehrere Tage ausfallen, z. B. unbenannte Relais-, Verstärker- und Transformatorenstationen, Stallungen, Kraftfahrwerkstätten, Fabrikationsräume für Grobbetrieb, Hangars.
Umweltklasse IR3 (Innenraum 3):
Innenraum in Gebäuden ohne besondere Wärmeisolation und geringer Wärmekapazität, weder geheizt noch gekühlt, jedoch nicht in feuchtwarmen Gebieten (wird mit Zusatzbehandlung erfasst), z. B. Arbeitsräume, Fernsprechzeilen, Gebäudeeingänge, Scheunen, Speicher, ungeheizte Lagerräume, Schuppen, Garagen, Netzstationen.
Umweltbedingungen im Schaltanlagenraum Maßnahmen an der Schaltanlage Raumklima in Anlehnung an IEC60721-3-3 direkt auf die Schaltanlage einwirkend Umweltklasse Umgebungstemperatur relative Luftfeuchte
Betaung Natürliche Fremdstoffe, chemische Schadstoffe, Kleintiere Heizung Schutz-grad zum Betriebs-raum Schutz-grad zum Kabel-boden Kontaktbehandlung Schraub-stellen bewegliche Kontakte IR1 +5 bis +40°C 5% bis 85%
24h-Mittel max.35°Ckeine keine - - IP30/40 - - - - - - IR2 -25 bis +55°C 10% bis 98%
24h-Mittel max.50°Cgelegentlich etwa 1x je Monat für 2 Std. keine - - IP30/40 - - - - - - Flugsand, Staub
- -
IP54
- -
- -
- -
Kleintiere
- -
IP40
IP40
- -
- -
IR3 -25 bis +55°C 10% bis 98%
24h-Mittel max.50°Chäufig etwa 1x je Tag für 2 Std. keine empfohlen IP30/40 - - - - - -
Flugsand, Staub empfohlen
IP54
- -
- -
- -
Tropfwasser gem. IEC60529 empfohlen
IP42
- -
- -
- -
Flugsand, Staub und Spritzwaser gem. IEC60529
empfohlen
IP54
- -
- -
- -
Kleintiere
empfohlen
IP40
IP40
- -
- -
Gebiete mit chemischer Emission dauernd zulässige Konzentration Maßnahmen bei höherer Konzentration: Bei höheren Konzentrationen sind schadstoffreduzierende Maßnahmen erforderlich, z.B.:
- Ansaugen der Luft für den Betriebsraum von einer Stelle mit geringer Belastung.
- Betriebsraum unter leichten Überdruck setzen, dies behindert das Eindiffundieren von Schadstoffen.
- Überdimensionierung von Schaltgeräten bzw. Komponenten wie Sammelschienen und Verteilschienen (Reduzierung der Erwärmung).
Schwefeldioxyd <=2ppm Schwefelwasserstoff <=1ppm Chlorwasserstoff <=3ppm Ammoniak <=15ppm Stickoxyde <=2ppm Chloridbelegung C! (Salznebel) <=2mg/dm²